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Projektbericht aus Bosnien und Herzegowina

Roma-Reintegration und -Schulbildung

29.11.2007

Die Roma waren und sind eine Minderheit in Bosnien-Herzegowina. Im vormaligen Jugoslawien waren sie jedoch eine anerkannte Minderheit mit festem Wohnsitz. Auch sie wurden während des Krieges vertrieben und kommen nach und nach zurück. Ihre Situation hat sich verschlechtert und sie haben es sehr schwer, sich als Bürger Bosnien-Herzegowinas wieder einzufinden.

In manchen Regionen wie z. B. Tuzla gelingt dieser Prozess besser und in anderen Teilen wiederum gibt es große Schwierigkeiten. Dort, wo die Schwierigkeiten am intensivsten sind, Region Zavidivici ca. 2 Std. östlich von Sarajevo, engagiert sich die Freundschaftsbrücke für die Rechte der Romas.

Das spezielle Problem liegt darin, dass der Schulbesuch extrem erschwert war und ist. Die Roma mussten sich während ihrer Rückkehr nach Bosnien in mehreren Ländern aufhalten. Dadurch war ein regelmäßiger Schulbesuch nicht möglich. Ihre Bildung ist somit sehr mangelhaft und Abschlüsse nicht vorhanden. Inzwischen liegt das Alter der Kinder zwischen 11 und 15 Jahre. Das Grundschulalter ist also weit überschritten und die Kenntnisse sehr gering. Nach Gesprächen mit den Eltern und den Ältesten der Sippe haben alle den Wunsch geäußert, die Kinder zur Schule zu schicken. Um das zu ermöglichen, planten wir für 20 Kinder eine Unterrichtsmöglichkeit zu schaffen. Die Planung sah vor, dass über einen Zeitraum von ca. 6 Monaten die Kinder mit Hilfe von 2 Privatlehrkräften in ihrem Wohnort auf die Schule vorbereitet werden. Danach war eine Aufnahme dieser Kinder auf die Sonderschule in Tuzla (ca. 130 km entfernt), die für die Integration der Roma-Kinder und anderer Problemkinder gegründet wurde, möglich. Dort sollten sie in einem Jahr die Grundschulkenntnisse erlangen und erhielten dafür ein Abschlusszeugnis. Mit diesem Abschlusszeugnis ist der Besuch weiterführender Schulen gewährleistet und eine Weiterbildung möglich.

Dieses Projekt wurde Ende 2006 mit Erfolg abgeschlossen. Ein weiteres sozialpädagogisches Projekt, die Tanzgruppe der Roma, "Carmen", welches 2005 für die Mädchen der Roma gegründet wurde, ist weiterhin erfolgreich. Die Gruppe hat bereits regelmäßig Auftritte und war bereits im Fernsehen zu Gast.

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